The British Hosta and Hemerocallis Society



Jagged Sweetness’ (‘Lacy Knitter’ x ‘Jordyn Casper’)
‘Touch of Linda’ (‘Strippled Statement’ x ‘Red Friday’)

Gefranste Taglilien
Jerzy Bodalski Łódź, Polen
Geschichte der Zucht der gefransten Taglilien zeigt uns ein Beispiel der Ereignisse, wo das Auftreten von einer unscheinbaren und ursprünglich verkannten morphologischen Eigenschaft der Blüte eine neue, sich stürmisch entwickelnde Richtung der Zucht initiiert. Ich kann annehmen, dass das Auftreten der gefransten Endung von Petalenrändern vor über 40 Jahren im Garten von Howard Hite keine Revolution in der Zucht der Taglilien ankündigte. Die von ihm im Jahre 1973 registrierte Sorte ‘Creepy Crawler’ (Abb.1) mit gefransten Petalenrändern machte auf niemanden größeren Eindruck. Etwas später erschien dieses Gen, das diese Eigenschaft determiniert, ausdrücklich im Garten von Reckamp/Klehm, die in den letzten zwei Jahrzenten des vorigen Jahrhunderts 18 Sorten registrierten, die zerfranste Petalenränder darstellten. Zwei von diesen Sorten: (‘My Sunshine’ - Reckamp/Klehm 1978) und (‘Techny Peach Lace’ – Reckamp/Klehm 1988) sowie ein paar andere Sorten von anderen Züchtern: (‘Startle’ – Belden 1988), (‘Enchanted April’ – Trimmer 1993), (‘Forestlake Ragamuffin’ – Harding 1993) und (‘Baracuda Bay’ – Salter 1996) öffneten den Weg für innovative, sehr attraktive und sich stürmisch entwickelnde Richtung der Zucht am Ende des vorigen Jahrhunderts. Man soll es hervorheben, dass es in diesen zwanzig Jahren 1973-92, seit dem Moment, als die erste gefranste Taglilie im AHS-Register erschien - 15 Sorten registriert wurden, die diese Eigenschaft darstellten, und nur in einem Jahr – 2011 – wurden 52 Sorten registriert. https://liliowce.net/pl/liliowce-strzepiaste/rejestr-liliowcow-strzepiastych/
Abb. 1 ‘Creepy Crawler’ (Hite, 1973)
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Frig. 2 Fringed Tulips
Die Bezeichnung „gefranste Taglilien” ist in der Pflanzennamenskunde ein neuartiger, nicht verpflichtender Termin. Ich habe ihn in der vorliegenden Abhandlung angewandt, und übrigens nur zu seiner Verwendung bewusst, um die Gruppe von Taglilien zu definieren, über die ich zu schreiben beabsichtige. Ich habe mich dabei der aus der Klassifizierung der Tulpen entnommenen Terminologie bedient, in der die Blüten mit zerfransten Blütenblatträndern eine eigene Gruppe von Pflanzen darstellen und als (gefranste, krausblätterige, frisierte) „Crisp”-Tulpen definiert werden, Abb.2 In der Quellenliteratur traf ich keinen formalen Vorschlag zur Isolierung der Tagliliengruppe mit ausgefransten Blütenblatträndern in einer eigenen Pflanzenkategorie an. Wie auch immer existieren Beweise, dass diese Gruppe als eine andere Qualität wahrgenommen wird, welche nach besonderer Aufmerksamkeit und Hervorhebung verdient. Eine Bestätigung des Letzteren ist der sich eines großen Erfolges erfreuende von Sandy und Mike Holms geführte Blog:„Daylily Blog on Teeth Hybridizing http://daylilytrader.com/riverbend/wordpress/ In der englischen Namenskunde gibt es keinen einheitlichen Namen für diese Kategorie der Taglilien. Der am häufigsten verwendete Name „teeth daylilies” ist insofern unpräzise, als dass eine immer größere Zahl der Taglilien von dieser Kategorie, die zur Registrierung gebracht werden, Blüte haben, die durch eine anatomische Änderung ihres Aussehens schon seit langer Zeit keine Assoziationen mit Zähnen erregen (Engl. teeth- Zähne). Die Bezeichnung „gefranste” Taglilien hat eine universelle Bedeutung und passt zu jedem Typ des Baus von Blütenblättern, deren äußere Ränder in der Horizontalen in Bezug auf ihre Fläche zahlreiche, mehr oder weniger tiefe und scharfe Knicke bilden. Eine nähere Analyse des anatomischen Baus der gefransten Taglilien zeigt, dass diese Eigenschaft, die ganz gewiss genetisch bedingt ist, nicht homogen ist, und zumindest in zwei Grundvarianten auftritt. Diese zwei Varianten sind die historisch ältesten und man kann mit großer Wahrscheinlichkeit annehmen, dass gerade sie ein Ausgangspunkt für weitere anatomische Modifikationen im Aussehen der äußeren Blütenblätter der Taglilie wurden, die im Laufe der Zeit und des Zuchtfortschrittes erschienen. Die erste Variante (Abb. 3) die eine anatomische Verlängerung der glatten Blütenblattfläche mit zahlreichen, in einer Palisade angeordneten abgerundeten Fortsätzen darstellt, tritt bei den Sorten auf, die die Stammeltern der gefransten Taglilien (Yuma, Charlie) sind. Gerade sie erschienen als erste in der langen Geschichte von gefransten Taglilien.![]() |
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Abb.3 ‘Charlie’ (Redkamp-Klehm, 1993) ‘Aliquippa’ (Baxter, 2004) ‘Tickle Me Elmo’ (Pickles, 2009)
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Abb.4 ‘Robes for the Queen’(Salter, 2003)‘Bristling Fury’(Benz, 2008)‘Eagles Gift’(Petit, 2008)
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Abb.5 ‘Deadliest Catch’ (Polston, 2011) ‘Eyelash Viper’ (Lambertson, 2012) ‘Fangs of Fury’ (Polston, 2013)
Die zweite Variante (Abb.4) stellt Blütenblattzahnrandenden dar, die anatomisch anders sind, die mit ihrem Aussehen an die Zähne einer Säge erinnern. Anhand der historischen Forschungen der Taglilienzucht kann man mit großer Wahrscheinlichkeit annehmen, dass die Stammeltern dieser anatomischen Variante die Sorten Lin Wright und Mort’s Masterpiece waren. Die letzten Jahre brachten, ganz gewiss als Ergebnis von Mutationen eines Genes (der Genen), die für das anatomische Aussehen der äußeren Enden der Blütenblattränder verantwortlich sind – eine weitere, bisher einmalige anatomische Variante in Form von langen, fadenförmigen Fortsätzen vor, die den äußeren Rand der Blütenblätter schmücken (Abb.5) Die wesentliche Zunahme vom Interesse an Taglilien in den letzten Jahren beweist, dass die Anhänger der Zierpflanzen völlig ihre originellen Ziervorteile einschätzten. Viele hervorragende Züchter haben angefangen, neue Sorten dieser Kategorie der Taglilien einzuführen.
Seedling 230-3 ‘Panorama Raclawicka’ (‘Cosmic Sensation’ x ‘Fantastic Fringe’)
Jerzy Bodalski Liliowce
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‘Skarbiec Jasnej Góry’ (‘Forestlake Ragamuffin’ x ‘Outer Limits’) | Seedling 411-3 (‘Mary Lena’ x ‘Hip Hop Music’) |
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‘Miss Polonia’ (‘Rosy Spiketail’ x ‘Red Friday’) | ‘Black Angel’ (‘Brookie Bug’ x ‘Venus Fly Trap’) |
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‘Ks. Jerzy Popieluszko’ (‘Glowing Quasar’ x ‘Interview with Vampire’ | ‘Flight to the Future‘ (‘Mary Lena’ x ‘Venus Fly Trap’) |
Seedling 492-2 (‘Forestlake Ragamuffin’ x Sdlg)
Jerzy Bodalski Liliowce
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Seedling 467-2 (‘Eleanor’s True Passion’ x ‘Casper’s Revenge’) | ‘Children’s Dreams (‘Ruckus’ x Unknown) |
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Seedling 259 S) (Sdlg x Sdlg) | Seedling 134-6 (‘Heavenly Pink Fang’ x ‘Mary Lena’) |
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Seedling 471-2 ) (‘Wild Hair’ x ‘Voracious Vixen’) | Seedling 125-1 ‘Found Treasure’ (‘Lee Pickles’ x ‘Ruckus’) |