Die Blütenform

Tagliliensorten mit vollen Blüten sind – ähnlich wie andere Blütenformen – Gegenstand intensiver züchterischer Arbeiten, und mit Sicherheit haben sie ihre leidenschaftlichen Anhänger. Es könnte erscheinen, dass die Form der vollen Taglilienblüte immer die gleiche ist und dass lediglich die unterschiedliche Koloristik über die Unterschiede zwischen Blüten dieser Kategorie entscheidet.  Die „volle“ Blüte füllt, worauf der Name hinweist, die Blütenhülle über die Grundanordnung hinaus mit einer vervielfachten Zahl von Blütenblättern, die aus dem Kelchboden nach oben sprießen, nach oben hin, indem sie in der vertikalen Ebene eine mehr oder weniger gleichmäßige Halbkugel formt (Abb. 12). Abb. 12 Tagliliensorten mit vollen Blüten

Night Embers

Sundance Truffle

Cardigan Bay

Twice Kissed

Es zeigt sich jedoch, dass die Transformation der Staubblätter in zusätzliche Blütenblätter, die die volle Form der Blüte bestimmen, auch mit morphologischen Abweichungen von allgemein gebräuchlichen Standards verlaufen kann (Abb. 13). Man kann, obwohl selten, dreieckige Formen (a), Formen, bei denen der „Vollmond“ der Blüte mittels einer Vervielfältigung der Anordnung der Grundblütenblätter in einem mehrstöckigen Aufbau nach oben hin geschaffen wird (b, c) oder Formen, die der Bezeichnung halbvoller Blüten entsprechen (d), antreffen. Abb. 13 Verschiedene Varianten voller/halbvoller Blüten von Taglilien

Pumpkin and Spice (a)

Alternate Universe (b)

Company of Swans (c)

Double Royal Purple (d)

Eine andere, sehr innovative Richtung in der Zucht voller Taglilienblüten ist eine Richtung, die den Bau des Vollmondes der Blütenhülle mittels zunehmender Steigerung der Zahl und Größe der zentralen Blütenblätter über die Grundanordnung hinaus gestaltet. Den Effekt dieser Steigerung illustriert Abb. 14, welche in den aufeinander folgenden Abbildungen die wachsende Ausfüllung des zentralen Teils der Blüte mit zusätzlichen Blütenblättern präsentiert. Man kann darüber diskutieren, ob die Formen mit einer recht kleinen Zunahme an zentralen Blütenblättern (a, b, c) als typische Blüten oder als volle Blüten klassifiziert werden müssen. Es unterliegt jedoch keinem Zweifel, dass die mengenmäßig ausgebaute Zahl der zentralen Blütenblätter in der Anordnung, die die integrale Gesamtheit darstellt, welche deutlich von der Grundanordnung getrennt ist, die die Sorte Whale Of a Truflea (d) demonstriert, eine neue Qualität in der Kategorie der vollen Taglilienblütensorten darstellt. Abb. 14 Verschiedene Varianten von vollen Taglilienblüten

Texas Feathered Fancy (a)

Frank's Cotton Candy (b)

Bonibrae Sharky (c)

Whale of a Truffle (d)